Flächensparen ist Klimaschutz

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Wohnungsbau und Ackerflächen
Innenentwicklung reduziert CO2-Emissionen

Der Klimawandel ist eine der großen Herausforderungen der Gegenwart. Um ihn zu begrenzen sind große Anstrengungen zum Klimaschutz erforderlich. Hierfür ist insbesondere der Ausstoß von Treibhausgasen zu verringern, die den Klimawandel auslösen und beschleunigen. Dazu kann eine sparsame Flächenentwicklung mit einem Fokus auf den Innenbereich einen wichtigen Beitrag leisten.

Allerdings ist es nicht immer einfach, Klimaschutz in der kommunalen Siedlungsentwicklung zu verankern. Zum einen treffen hier viele Interessen aufeinander. Zum anderen sind die CO2-Minderungspotenziale von klimaschonenden Ansätzen in der Siedlungsentwicklung, wie z.B. der Förderung der Innenentwicklung, nicht direkt quantifizierbar, wie etwa die CO2-Reduzierung durch effizienten Betrieb der Straßenbeleuchtung. Dennoch kommt ihnen eine hohe Bedeutung zu. Denn durch die Siedlungsentwicklungsplanung werden die Strukturen und Rahmenbedingungen der CO2-Reduktion und der Energieeffizienz für die Zukunft geschaffen.

Kompakte Siedlungsstrukturen führen zu geringerem CO2-Ausstoß

Eine kommunale Flächenentwicklung, die auf eine verkehrsreduzierende und ressourcenschonende Siedlungsstruktur ausgerichtet ist, ist ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz. Dafür sollte die Entwicklung nach dem Grundsatz der dezentralen Konzentration auf die vorhandenen Zentren der Nahversorgung und an ÖPNV Haltepunkten konzentriert werden. Eine Eindämmung des Siedlungsverbrauchs an peripheren Standorten verringert nicht nur das Verkehrsaufkommen, sondern ermöglicht auch eine Konzentration auf Nachverdichtungen im Bestand und Innenentwicklung in verdichteten Bauweisen und damit insgesamt eine im Grundsatz geringere CO2-Bilanz der Kommunen. Denn die kompakteren Siedlungsstrukturen führen zu kürzeren Wegen zwischen Wohn- und Arbeitsstätten, Schulen, Versorgungs- und Dienstleistungseinrichtungen, aber auch zu Freizeit- und Erholungsgebieten (Stadt der kurzen Wege). Dadurch können Wege auch zu Fuß oder per Fahrrad zurückgelegt werden. Zusätzlich steigern kompakte Siedlungsstrukturen die Effektivität der Verkehrsnetze. Auf den Bau neuer Straßen in den Randbereich der Siedlung kann verzichtet werden und bestehende ÖPNV-Linien erzielen eine höhere Auslastung. So kann der motorisierte Individualverkehr reduziert werden, was zu einem geringeren CO2-Ausstoß der privaten Haushalte führt.

Ein Erhalt von Freiflächen dient dem Klimaschutz

Durch Innenentwicklung kann eine Bautätigkeit im Außenbereich vermieden oder begrenzt werden. Dadurch bleiben Freiflächen erhalten, die für den Klimaschutz eine bedeutende Rolle einnehmen. Zum einen können beispielsweisen Grünflächen weiterhin CO2 binden und somit als CO2-Senken fungieren. Zum anderen stehen die Flächen weiterhin zur Produktion von Erneuerbaren Energien zur Verfügung – und natürlich auch zur Nahrungsmittelerzeugung. Auf der anderen Seite ist zu berücksichtigen, dass auch die Erzeugung Erneuerbarer Energien zum Flächenverbrauch beiträgt, beispielsweise indem Flächen für die Fundamente von Windenergieanlagen versiegelt werden.

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