Wie lässt sich in Vorstädten dichter bauen

Internationales Forschungsprojekt SUBDENSE untersucht Möglichkeiten

Dem Wohnraummangel in vielen Städten könnte mit Nachverdichtung und Neubau am Stadtrand begegnet werden. Jedoch stehen Handlungslogiken der unterschiedlichen Akteure einer zielführenden und nachhaltigen Entwicklung oftmals entgegen. Das Projekt SUBDENSE nimmt die Herausforderungen eines nachhaltigen Städtebaus in den Blick.

Aus der Pressemitteilung zum Projektstart heißt es: „Das Projektteam untersucht, wie sich verschiedene Strategien der Bodenpolitik und die Interessen sowie das Agieren unterschiedlicher lokaler Akteure gegenseitig beeinflussen. Beim Vorhaben, Vorstädte dichter zu bebauen, kollidieren politische Bestrebungen häufig mit den Interessen, den „Rationalitäten“ lokaler Akteure. Die Forschenden sprechen im Projekt von „Polyrationalitäten“. Dahinter verbirgt sich die Annahme, dass nicht alle Akteure nach der gleichen Logik, zum Beispiel nach klassischen ökonomischen Verhaltensmodellen handeln. Die Bodenpolitik muss sich dementsprechend ebenfalls polyrational aufstellen, um angemessen reagieren zu können. Im Projekt SUBDENSE betrachten die Forschenden diese pluralen Interessen der beteiligten Akteure. Am Beispiel von sechs Stadtregionen in Deutschland, Großbritannien und Frankreich untersuchen sie zunächst, wie sich unterschiedliche europäische Vorstädte in den vergangenen zehn Jahren entwickelt haben. Sie wollen Muster und Logiken erkennen, die der Raumnutzung am Stadtrand zugrunde liegen. Dafür kombiniert das Projektteam Geodaten- und Raumanalyse mit politikwissenschaftlichen und sozialanthropologischen Ansätzen der Kulturtheorie und der Raumplanung. Die Forschenden wollen im internationalen Vergleich auch nach positiven Beispielen suchen. Um die Erhebungen fassbar und vergleichbar zu machen, gilt es, Daten zu harmonisieren und Indikatoren für die unterschiedlichen Sichtweisen auf die Raumnutzung zu entwickeln.

SUBDENSE wird von der ORA7-Kooperation internationaler Forschungsgemeinschaften finanziert. Hierzu zählen die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), die französische Agence Nationale de la Recherche (ANR) sowie der britische Economic and Social Research Council (ESRC). Bearbeitet wird das Vorhaben Mathias vom Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung (IÖR), der TU Dortmund, der University of Liverpool sowie vom Institut national de l’information géographique et forestière (IGN).

Siedlung (Luftbild)