Umweltbundesamt aktualisiert Informationen zum anhaltenden Flächenverbrauch

Die Flächeninanspruchnahme ist aufgrund der Neuausweisung von Wohngebieten, Gewerbegebieten und Verkehrsinfrastruktur nach wie vor hoch. Um dem Einhalt zu Gebieten und damit die Funktionen des Bodens und die Umwelt zu schützen, peilt die Bundesregierung in der Nationalen Nachhaltigkeitsstrategie ein Ziel an, wonach die tägliche Inanspruchnahme von Flächen für Siedlung und Verkehr bis 2030 auf unter 30-Hektar reduziert wird. Die Ressourcenstrategie der Europäischen Union und der Klimaschutzplan der Bundesregierung zielen auf den Übergang zur Flächenkreislaufwirtschaft. Demnach stünde der tägliche Flächenverbrauch bis zum Jahr 2050 bei netto Null.

Die aktuelle Neuinanspruchnahme von Flächen für Siedlungs- und Verkehrszwecke liegt bei durchschnittlich 52 Hektar pro Tag (vierjähriges Mittel der Jahre 2016 bis 2019), so das Statistische Bundesamt im Frühjahr 2021.

Das Tempo des Flächenverbrauchs hat sich jedoch in den letzten Jahren deutlich reduziert. In Zeitraum 1997 bis 2000 wurden im Schnitt etwa 129 Hektar pro Tag neu beansprucht. Dessenungeachtet erfolgt der Zuwachs der Siedlungs- und Verkehrsflächen in erster Linie zu Lasten der landwirtschaftlich genutzten Flächen.

Im Jahr 2002 wurde von der Bundesregierung im Rahmen der Nationalen Nachhaltigkeitsstrategie das Ziel gesetzt, den täglichen Zuwachs in Siedlungs- und Verkehrsfläche bis zum Jahr 2020 auf 30 Hektar pro Tag zu reduzieren. Zusätzlich wurde im integrierten Umweltprogramm vom BMU gefordert bis zum Jahr 2030 die neue Flächeninanspruchnahme auf 20 Hektar pro Tag zu reduzieren. Spätestens 2050 soll dann sowohl von Seiten der europäischen Union, als auch nach dem Klimaschutzplan der Bundesregierung eine Flächenkreislaufwirtschaft erreicht worden sein.  Das heißt der Zuwachs von Siedlungs- und Verkehrsfläche soll bei netto null landen.

Mit der Neuauflage 2016 im Zeichen der „Post-2015-Agenda für nachhaltige Entwicklung" wurde die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie umfassend weiterentwickelt. Das 30-Hektar-Ziel, das 2020 erreicht werden sollte (und rückblickend nicht erreicht wurde), ist mit der Zielrichtung „Senkung auf 30 ha minus X pro Tag bis 2030“ fortgeschrieben worden. Um diese Ziele zu erreichen unterstützt die Bundesregierung Kommunen bei der Innenentwicklung, der Nutzung von Brachflächen, Freiflächen und Baulücken.

Das Umweltbundesamt hat eine Vielzahl an Fakten und Informationen rund um das Thema Fläche sowie die Reduzierung des Flächenverbrauchs zusammengestellt.

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