Strategischer Rückzug aus kleinen peripheren Ortsteilen ohne Entwicklungsperspektive

Empfehlungen für ein strategisch-planerisches Handeln der Kommune

Im Modellvorhaben der Raumordnung (MORO) „Anpassung peripherer Siedlungsstrukturen“ wurden kommunale Handlungsmöglichkeiten eines strategischen Rückzugs identifiziert sowie Empfehlungen für ein strategisch-planerisches Handeln der Kommune abgeleitet.

Das Aufgeben von Siedlungen gilt im Deutschland als Tabuthema. Dennoch bestehen peripher gelegen Ortsteile  in strukturschwachen ländlichen Räumen mit hohen Gebäudeleerständen, Überalterung der Bevölkerung und kontinuierlichem Wegzug von Familien und Menschen im erwerbsfähigen Alter. Daher stellt sich hier langfristig die Frage nach der Sicherung der Daseinsvorsorge sowie der Aufrechterhaltung und Erneuerung notwendiger Infrastrukturen.

In dem Modellvorhaben wurde in einem 2018 durchgeführten Planspiel von Lagen ausgegangen, in denen perspektivisch ein (teilweiser) Rückzug aus peripher gelegene Ortsteile mit hohem Leerstand und wenig Entwicklungsperspektive erfolgt, um eine Stärkung der gesamtgemeindlichen Entwicklung beizutragen.

Betrachtet wurden die Vor- und Nachteile der vier grundsätzlichen Handlungsoptionen „Kein strategischer Rückzug („Erhalt“)“, „Sehr langsamer strategischer Rückzug“, „Forcierter, vollständiger strategischer Rückzug“ und „Forcierter, teilweiser strategischer Rückzug mit Option zu einem Verbleib bei privater Infrastrukturübernahme“.

Im Ergebnis wurden Empfehlungen sowohl für Kommunen als auch für Bund und Länder abgeleitet und veröffentlicht.

Ein Dorf in Niedersachsen