Stuttgart entwickelt gemeinsam mit Planungs- und Architekturbüros Konzepte zur Stapelbauweise in Gewerbegebieten

Unter dem Titel „URBAN SANDWICH“ hat die Stadt Stuttgart zusammen mit einem Planungs- und einem Architekturbüro eine Anleitung zur Stapelung von verschiedenen gewerblichen Nutzungen zur Reduzierung des Flächenverbrauchs und Steigerung der Flächeneffizienz herausgegeben. In der pulsierenden und stark wachsenden Metropole Stuttgart wird nach neuen Möglichkeiten der baulichen Weiterentwicklung unter den Vorzeichen der vorrangigen Innenentwicklung gesucht. Dabei rücken bisher wenig flächeneffiziente Gewerbegebiete in den Blick.

Die hohe Nachfrage nach Gewerbebauland in der wachsenden und wirtschaftsstarken Region Stuttgart stellt die planenden Verwaltungen vor neue Herausforderungen. Eine weitere expansive Ausdehnung und Neuausweisung von Gewerbeflächen erscheint angesichts knapper Flächen dauerhaft nicht tragfähig. Bislang sind Gewerbeflächen zumeist mit Gebäuden mit ein bis zwei Stockwerken bebaut. Außerdem werden versiegelte Außenbereiche z.B. für das Abstellen von Fahrzeugen beansprucht. Bestehende Gewerbeflächengalten bisher als schwer nutzbare Potenziale für eine effizientere Flächennutzung. Potenziale der Innenentwicklung lassen sich durch die Stapelung von gewerblichen Nutzungen auf vergleichsweise geringem Raum erschließen.

In einer der Studie im Auftrag der Landeshauptstadt Stuttgart haben das Planungsbüro Berchtoldkrass space&options und das Architekturbüro Amunt Nagel Theissen Wege für eine rentierliche und Synergien erschließende nutzende Kombination verschiedener gewerblicher Nutzungen dargestellt.  Betrachtet wurden Rolle und Aufgaben der an der Bauleitplanung sowie Gewerbeplanung bzw. beim Umbau zu beteiligenden öffentlichen und privaten Akteure, u.a. die Rolle der planenden Verwaltungen in der Kommune. Die Studie stützt sich auf die Untersuchung von fünf Gewerbequartieren in Stuttgart, die jeweils einem Gewerbegebietstyp zugeordnet werden. Ein besonderes Augenmerk wurde auf die Erhaltung der Bestandsnutzungen gelegt. Mit den Eigentümern wurden Möglichkeiten der Stapelung, zu beachtende Rahmenbedingungen und Entwicklungsabsichten sowie Entwicklungspotenziale der Grundstücke ausgelotet. Hieraus ergaben sich verschieden Lösungen, in denen Interessenlagen, Motivationen und Geschäftsmodelle abgewogen werden. In einem  Fachtag mit Expert*innen im März 2020 wurden die Ergebnisse der Studie, u.a. Empfehlungen für die Steigerung der Flächeneffizienz durch Stapelung gewerblicher Nutzungen  präsentiert und erörtert.

Der Abschlussbericht zum Vorhaben wurde im September 2020 veröffentlicht. Das Projekt „URBAN SANDWICH – Steigerung der Flächeneffizienz durch Stapelung gewerblicher Nutzungen“ wurde durch das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau unterstützt.

Stuttgart